Reisepodcast #12 Private Ferienvillen in Asien: bezahlbarer Luxus
Luxusvillen in Asien von Elite Havens sind wie ein zuhause mit Personal, das die gesamte Zeit für einen da ist und einem nahezu jeden Wunsch von den Lippen abliest.
Imme Woehrmann 12. November 2020
Philip Hartmann ist begeistert von Südamerika. Schon als Schüler wollte er nach Mexiko, hatte Palmen und Strand im Sinn, ist dann jedoch zu einer Gastfamilie nach Chile in Patagonien gekommen. Pinguine statt Palmen. Während des Studiums der Staatswissenschaften und Politik in Deutschland keimt der Wunsch, wieder in Südamerika zu leben. Sozusagen als Übergang hat er im Tourismus in Chile bei Australis angeheuert. Die Reederei hatte einen deutschsprachigen Expeditionsleiter gesucht. “Das war meine Chance,” erinnert er sich. Zwei Jahre hat er auf dem Schiff gearbeitet und ist nun im Europabüro in Barcelona der Reederei Australis beschäftigt.
Australis ist eine Reederei, die Expeditionskreuzfahrten durch die tiefen Fjorde und Kanäle Patagoniens durchführt. Expeditionsreisen sind nicht mit klassischen Kreuzfahrten vergleichbar. Australis ist in vieler Hinsicht eine besondere Reederei. Es ist zunächst eine chilenische Reederei mit Sitz in Punta Arenas am Fuße der Magellanstrasse, wo auch die Schiffe unterwegs sind. Die Besatzung auf den Schiffen sind mehrheitlich Chilenen und bringen die Gastfreundschaft mit an Bord. Australis hat moderne und komfortable Schiffe, die extra für die Expeditionen designt sind, um die Fjorde Patagoniens zu erkunden. “Das erlaubt es uns dort hinzufahren, wo keine anderen Schiffe hinkommen, keine Menschen leben, keine Flugzeuge drüber fliegen, wo wir kein Handynetz haben”, erklärt Philip.
Wenn man das Handy weglegen kann, hilft es wirklich um anzukommen, im Moment zu leben und die Wunderwelt Patagoniens hautnah zu erleben.
Philip Hartmann, Australis
Patagonien ist unglaublich groß, unendlich schön, ein Sehnsuchtsziel, einmal im Leben nach Patagonien, Feuerland, die Inseln entdecken oder bis Kap Horn.
“Es gibt unterschiedliche Ansichten und Definitionen, was Patagonien ausmacht. Je mehr man fragt, umso unterschiedlicher sind die Antworten”, sagt Philip. Patagonien ist eine grenzüberschreitende Region an der Südspitze Südamerikas. Feuerland ist ein wichtiger Teil Patagoniens. Argentinien mit den großen Flächen der Pampas, wo man ganz weit bis zum Horizont blicken kann, nur Grassteppe, viele Schafe und Schaffarmen, gehört dazu. Dann gibt es die Anden, die natürliche Trennlinie zwischen Argentinien und Chile mit Gletschern und gletscherbedeckte Berge. Kondore, die über uns kreisen. Und im Süden die Feuerland Inseln mit Fjorden und Kanälen. Punta Arenas ist der Ausgangspunkt, um die Region zu erkunden. Vielleicht zuerst in den Nationalpark Torres del Paine in Chile, der 350 Kilometer entfernt liegt. Dazwischen ist ganz viel schöne Landschaft, sonst aber nicht viel.
“Die Reise an Bord bei Australis verläuft so”, berichtet Philip. “Wir verbinden mit den Schiffen die Strecke von Punta Arenas mit Ushuaia. Fünf Tage und vier Nächste dauert die Kreuzfahrt jeweils von einer zur anderen Hafenstadt. Wir fahren durch die Fjorde und Kanäle und bieten täglich zwei Landgänge an. Die Schiffe sind sehr neu, wir hören in den Kabinen keine Motorgeräusche, wir fahren nachts. Es gibt nur Außenkabinen und maximal 200 Gäste. Das Schiff hat große Panoramafenster.
Morgens um 9 Uhr gibt es ein leckeres Frühstück und um 10 Uhr beginnen wir uns für die Ausflüge fertig zu machen. Wir haben 6 Zodiacs, Expeditionsschlauchboote, an Bord, mit denen wir an Land fahren oder Pinguine beobachten. Bei den Landgängen sind nie mehr als 10-15 Personen mit einem Guide in einer Gruppe. Wir lernen Patagonien dort kennen, wo kein anderer hinkommt, wir niemanden sehen. Die Tour dauert 2-3 Stunden bis zum Mittagessen.
Gegen 15 Uhr gibt es den zweiten Landgang. Wir sehen am Nachmittag den Pia Gletscher, ein ganz toller Gletscher, der aus den hohen Bergen der Darwin Kordilleren kommt und sich bis in den Beagle-Kanal vorschiebt. Wenn es wieder dunkel wird, kommen wir zurück aufs Schiff und haben abends ein leckeres Abendessen. Später treffen uns noch einmal, um den nächsten Tag zu besprechen. Es gibt Präsentation mit Themen zu Gletscherkunde, warum das Gletschereis blau ist, wie sich die Gletscher über die letzten 100 Jahre verändert haben. Klimawandel und Umweltschutz sind auch große Themen sowie die Entdeckung der Magellanstrasse vor 500 Jahren. Danach ist noch Zeit für einen Whiskey an der Bar. Die Bordsprachen sind englisch und spanisch. Wir haben jedoch 60 Crewmitglieder an Board, die viele Sprachen abdecken.”
Die Fahrt durch die Magellanstrasse ist ein wichtiger Teil auf der Reise mit Australis. Die Magellanstrasse trennt den Südteil von den Feuerlandinseln, die mit Kap Horn den Kontinent beenden. Damals ist Ferdinand von Magellan in eine Region aufgebrochen, die für Europäer komplett unbekannt war und hat den Durchweg vom Atlantik zum Pazifik gefunden. Es war die erste Weltumsegelung.
Die Passage hat bewiesen, dass die Erde keine Scheibe ist. Magellan war Portugiese, war jedoch für die spanische Krone unterwegs und hat für Spanien den Seedurchweg gefunden. Sein großes Ziel war damals einen Handelsweg zu den Gewürzinseln zu finden. Gewürze waren vor 500 Jahren unglaublich wertvoll, so dass die Spanische Krone einen kürzeren Weg gesucht hat.
“Das Besondere an der Magellanstrasse ist”, sagt Philip, “dass wenn wir jetzt dort sind, dann sehen wir die Fjorde fast genau so, wie das Magellan damals auch gesehen hat. Die Region ist so abgelegen, dass sie sich kaum verändert hat. Sobald wir die Stadt Punta Arenas verlassen haben und in dem Labyrinth aus Fjorden und Kanälen unterwegs sind, erleben wir die Region wie Magellan. Da stehen auch heute keine Strommasten, keine Häuser, ganz selten sehen wir ein kleines Fischerboot.”
Das ist ganz unterschiedlich. Es gibt zu Europa viele Gemeinsamkeiten. Und doch ist es ganz anders. Der Beagle Kanal ist teilweise sehr, sehr tief. Vor den Gletschern ist es sehr flach. Da fahren wir mit den Zodiacs nahe ran. In diese flachen Gewässer kann nur Australis reinfahren. Der Eingang zum Pia Fjord hat nur eine Wassertiefe von 9 Metern. Die Australis Schiffe haben einen Tiefgang von 3,70 m, um diese Fjorde befahren zu können. Dadurch können wir auch für die Landgänge ans Land fahren.
Patagonien ist insgesamt bekannt dafür, dass es rau und stürmisch ist. Für Magellan war es eine große Herausforderung, mit dem Klima umzugehen. Heute mit der Technik hat sich vieles verändert. Die Schiffe von Australis sind sehr neu und sehr sicher. Wir fahren meist durch Fjorde, wodurch die Fahrten sehr ruhig sind und bleiben in der Nähe zum Land. Wenn man in Patagonien reist, sollte man immer winddichte und wetterfest Kleidung sowie gute Wanderschuhe dabei haben. Man braucht keine Expeditionskleidung oder Gletschersteigeisen. Die Schiffe von Australis sind im patagonischen Frühjahr, Sommer und Herbst Herbst unterwegs, wenn die Temperaturen zwischen 0 bis 15 Grad liegen.
Kap Horn – das Ende oder der Anfang der Welt – ein ganz besonderes Gefühl dort zu stehen“
Philip Hartmann, Australis
“Das Highlight der Reise ist der Landgang an Kap Horn, die südlichste Insel des Kontinents. Kap Horn liegt offener im Meer, so dass der Landgang dort eine Herausforderung ist”, weiss Philip. “Wir machen das seit 30 Jahren, haben also viel Erfahrung und können in 80 % der Fahrten an Land gehen. Wenn die Wellen zu hoch sind, erlaubt dies der Kapitän natürlich nicht. Alle anderen Landgänge sind immer möglich.”
Eine Expeditionsfahrt mit Australis dauert 5 Tage und ist ist für die meisten Reisenden Teil einer längeren Reise. Punta Arenas hat einen Flughafen und ist damit bequem erreichbar. Vor dort aus bieten sich Touren in Nationalparks an. Die Reiseexperten von Fides Reisen stellen individuelle Reisen zusammen oder können geleitete Rundreisen mit kleinen Gruppen empfehlen.
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Imme Woehrmann 29. Oktober 2020
Luxusvillen in Asien von Elite Havens sind wie ein zuhause mit Personal, das die gesamte Zeit für einen da ist und einem nahezu jeden Wunsch von den Lippen abliest.