Reisepodcast #18 LUX* Resorts: unbeschwerter Luxus, jeder Moment zählt
Lux* steht für Licht, unbeschwerten Luxus. Wir wollen das Leben unkonventioneller, leichter machen.
Imme Woehrmann 25. Februar 2021
Florian von Derschau ist schon immer viel gereist. Als Produktionsleiter für Bands war er auf der ganzen Welt unterwegs. Durch seine Faszination für Trapper Bücher ist er auf den Geschmack für das Leben in der Wildnis gekommen und wollte selbst Alaska erleben, berichtet er im Talk mit Michael Becker: 2009 habe ich mich bei dem Hundetrainer Brent Sass beworben und eine Saison als Hundeschlittenhelfer gearbeitet. Wir haben 60 Hunde versorgt, was sehr interessant, jedoch nicht immer einfach war. Da habe ich mein Herz an Alaska und den Lebensstil verloren.
Anschließend habe ich zwei Saisons als Heliski-Guide gearbeitet. Das ist das absolute Traumleben. Das waren meine erste Kontakte im Tourismus. Ich wollte meine Leidenschaft für Alaska teilen und habe eine Plattform gegründet, um Reisende mit lokalen Guides zusammen zu bringen. Die Plattform hatte so nicht funktioniert. Ich habe dann festgestellt, dass Europa im High End Bereich in Alaska unterrepräsentiert ist. Mit murkl.com biete ich nun individuelle Reisen nach Alaska an.
Seit 2019 lebe ich fest in Alaska. Solange jetzt keine Touristen kommen, bieten sich viele Möglichkeiten zum jobben an. Letztes Jahr habe ich bei der Feuerwehr gearbeitet und Waldbände gelöscht. Dieses Jahr mache ich den Pilotenschein.
Ich lebe in Fairbanks, erklärt Florian. Im Winter werden es dort minus 40 Grad, im Sommer 40 Grad plus. Alaska ist ein Land der Extreme. Die Region im Nordwesten ist nicht zivilisiert. Es gibt dort ein paar Forschungscamps. Fairbanks ist der nördlichste Punkt mit großer Zivilisation. Es ist eine besondere Stadt mit einem eigenen Lebensstil. Fairbanks ist eine Goldgräberstadt, die während des Goldrauschs gegründet wurde. Die Goldrausch-Stimmung ist noch zu spüren. Mit Geld macht man hier keinen Eindruck. Das prägt das Lebensgefühl eindeutig.
Die größte Stadt des Staates ist Anchorage. Dort leben Zweidrittel der Bevölkerung. Alaska ist etwa fünfmal so groß wie Deutschland und hat so viele Einwohner wie Frankfurt. (Anmerkung: Alaska hat ca. 732.000 Einwohner) Das Land reicht etwa von Norwegen bis Gibraltar. Alaska ist riesig, ein Land des Gigantismus mit der längsten Küstenlinie in den USA an drei Ozeanen. Der höchste Berg Denali der USA gehört zu Alaska sowie 17 der 24 höchste Berge, über 3.000 Flüsse, 3 Millionen Seen, 27.000 Gletscher, 17 Nationalparks, 16 Wildlife Refugees. Die Hauptstadt Juneau ist nicht mit dem Auto zu erreichen, es führt keine Strasse dorthin. Das Land ist groß und weitläufig, das Verhältnis von Mensch und Natur ist ganz anders als in Europa.
Alaska ist gigantisch. Man muss es erlebt haben, sonst kann man es nicht verstehen. Das ist unmöglich.
Florian von Derschau, murkl.com
Alaska ist das perfekte Land für Individualreisen. Es ist sehr vielfältig und bietet viele Möglichkeiten, so dass für jeden das Passende dabei ist. Die Frage ist immer, was das Richtige ist. Wir müssen die Kunden kennenlernen, um herauszufinden, was passt und was sie interessiert. Dann nütze ich meine Kontakte und Know-how, um die Reise zu realisieren. Zum Beispiel wollten Studenten mit einem knappen Budget 3 Wochen alleine auf einem Fluss raften und dann 3 Wochen mit dem Wohnmobil rumreisen. So haben wir das Flusstraining in Europa organisiert und in Alaska 3 Tage Sicherheitstraining mit Campen im Bärengelände unterrichtet. Als der Guide das OK gegeben hat, konnten sie alleine auf den Fluss abseits der Zivilisation.
In Alaska kann man Outdoorguide studieren. Denn ohne Erfahrung ist es gefährlich, alleine in der Wildnis zu sein. In Alaska können wir eigentlich alles möglich machen. Wenn ein Manager zwei Wochen Einsamkeit sucht, dann bereiten wir ihn entsprechend vor. Einen Kunden haben wir 2 Jahre trainiert, bis er ohne Support unterwegs sein konnte. Bei uns ist die Devise, dass der Kunde entscheidet, was Abenteuer und was Luxus ist. Ein Manager fährt seit Jahren alleine auf Flusstouren. Für ihn ist Luxus ohne Handy in der Natur zu sein.
Wir versuchen möglichst alle Wünsche der Kunden zu erfüllen. Ein Paar wollte zum Beispiel im Dezember Heliskiing und Langlauf machen. Im Dezember ist es sehr dunkel, weshalb es keine Angebote für Heliskiing gibt. Sie hatten daher nichts gefunden. Wir haben ihnen die Situation erklärt, dann eine Lösung gefunden, da sie diese Reise unbedingt machen wollten. Wir haben sie in einer schönen Lodge untergebracht, wo der Mann tagsüber Heliskiing und die Frau Langlauf im gleichen Terrain machen konnte. Wir haben die Frau sogar mit einem Buschflugzeug auf den Berggipfel geflogen, wo sich das Paar getroffen hat. Ihr haben wir auch angeboten, dass sie die Flüge als Flugstunde nutzen kann. Sie hat tatsächlich den Pilotenschein erworben.
Wir realisieren wirklich individuelle Reisen, verwirklichen Träume und gehen individuell auf die Gäste ein. Bei einem Rundflug um den Berg Denali haben uns Kletterer zugewunken. Der Pilot hat dann eine extra Drehung gemacht und mit dem Flügel zurück gegrüßt. Wir machen auch Vorschläge, denn wer denkt in Deutschland schon daran, mit einem Schneemobil auf den Berg hoch und mit dem Snowboard runter zu fahren. Oder allein mit einem Piloten unterwegs zu sein und zu entscheiden dorthin zu fliegen, wo die Bisonherde ist.
Die Urlauber können auch einfach einen Tag auf der Terrasse sitzen, Bären beobachten und Champagner trinken. Wir wollen, dass sie ihre Wünsche äußern. Nicht nur das machen, was gebucht ist, sondern auch spontan das Wetter nutzen. Denn in Alaska muss man flexibel sein und sich der Natur anpassen, die hier viel größer als der Mensch ist. Der Mensch hat in Alaska wenig dagegen zu halten. Wer offen ist, kann viel mehr erleben.
Einen Rundflug würde ich jedem empfehlen. Die Berge, Gletscher und Tiere von oben zu sehen, das ist eine Welt, die man sich in Europa nicht vorstellen kann.
Florian von Derschau, murkl.com
Man schwebt über dem Gletscherbecken, ist allen Naturgewalten ausgesetzt und wohnt in einer Luxuslodge
Florian von Derschau
Don Sheldon war Pilot und Abenteurer und hat im Denali Nationalpark ein Mountain Chalet gebaut. Erst war es eine einfache Übernachtungshütte und wurde dann zum Chalet für die Familie und Gäste ausgebaut. Die Lage ist unglaublich: das Chalet steht auf dem Felsrücken im Gletscherbecken. Es ist ein magischer Ort. Der magischste Platz auf der Welt, den ich kennen lernen durfte. Das Luxuschalet war zunächst ein Traum. Heute wird es in zweiter Generation von der Tochter betrieben. Die Lodge kann viele Geschichten erzählen. Hin kommt man entweder mit dem Helikopter oder kann mit einem Buschflugzeug bis zum Gletscherbecken fliegen und dann in 2-3 Stunden bis zur Lodge wandern. In Alaska leben einige Menschen an entfernten Orten, wo man nur mit dem Flugzeug hinkommt.
Auch in den abgelegenen Chalets gibt es meist regionale Küche und sehr gute Köche. Manche Lodges bieten sogar eine Kochschule an. Die Gäste ernten mit dem Koch Kräuter, pflücken Austern oder fahren mit den Fischern raus, um die Zutaten für das Menü zusammen zu bringen.
In Alaska gibt es ausgezeichnete Möglichkeiten, Polarlichter zu erleben. Die Hundeschlittenführer nennen das Aurora Borealis auch “tanzender Himmel”. Die Reisenden können in Yurten mit Glasdach übernachten. Nachmittags können wir Eisfischen oder Schneemobil-Touren machen und abends die Nordlichter betrachten. Die Farbspiele des Polarlichts kann man sich von Fotos nicht wirklich vorstellen. Das muss man selbst erleben.
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Imme Woehrmann 11. Februar 2021
Lux* steht für Licht, unbeschwerten Luxus. Wir wollen das Leben unkonventioneller, leichter machen.