reisepodcast #33 – Nachhaltiger Urlaub mir forum anders reisen e.V.
Der nachhaltige Tourismus muss raus aus der Nische.
Imme Woehrmann 25. November 2021
Das Hotel Baur au Lac in bester Lage am Zürichsee steht seit 175 Jahren für Luxus und Qualität. „Jeden Tag achten wir darauf, dass die Wertigkeit erhalten bleibt“, sagt General Manager Wilhelm Luxem im Reisepodcast #34 Die Urlaubsmacher mit Michael Becker.
Vom Koch zum Manager eines der besten Hotels in der Schweiz: Im Rückblick sieht die Hotelkarriere Wilhelm Luxem geradlinig nach oben und einfach aus. Den Jugendwunsch Koch hat er sich mit einer Kochlehre erfüllt, danach sehr schnell eine neue Welt entdeckt, denn die Welt der Gastronomie ist groß und vielfältig. Zum Beispiel ist er zur See gefahren und hat auf einer Privatyacht als Koch gearbeitet. Dort ist Wilhelm zum Luxus gekommen. Das Luxusumfeld strebt nach dem Höchsten und Besten, ist zugleich kosteneffizient und bewusst im Umgang mit den Ressourcen. Das Management lernt er an die Hotelfachschule in Heidelberg. Mit dem Diplom in der Tasche wurde er im Schlosshotel Kronberg Direktionsassistent, danach folgte das Brenners Park-Hotel in Badeb-Baden, ein Aufenthalt in den USA. Auf der Privatinsel hat er das Hotel Hayman Island in Australien geleitet, im Hotel Anassa auf Zypern und im das Hotel Oberoi auf Mauritius Bauprojekte verantwortet.
„Bei den Bauprojekten habe ich gelernt, wie effizient man mit schmalem Budget arbeiten kann. Denn als Manager muss man daran denken, dass es für den Gast bezahlbar bleibt“, erklärt Wilhelm im Podcast mit Michael Becker. Wegen der Ausbildung der Kinder ist er mit der Familie wieder nach Europa gezogen. So kam er zum Baur au Lac, das schönste Hotel der Welt, wie Wilhelm findet.
Das Baur au Lac ist eine Ikone der Hotellerie in Zürich und auch international. „Das Baur“, wie das Hotel liebevoll genannt wird, verbindet Luxus mit Qualität. Jeden Tag achtet das Management darauf, dass die Wertigkeit erhalten bleibt. Bei den Modernisierungen des Hauses ist Luxus die Verbindung aus Wertigkeit des Materials mit perfektem Handwerk. Dafür steht das Hotel seit 175 Jahren. „Bei so einer langen Tradition ist das Risiko, dass das Haus verstaubt oder dass das Haus zum Sammelsurium an unterschiedlichen Stilen wird. Die Aura entsteht jedoch durch Stil, den wir sorgfältig weiterentwickeln“, fasst Wilhelm zusammen. Die Inhaberfamilie hat klare Vorstellungen über die Ästhetik des Hausens. Es ist ein Spagat aus Innovation und Tradition. Sie überlegen sehr gut, welche Standards weiterentwickelt werden sollen und zum Stil des Hauses passen.
„Renovierungen sind für die Stammgäste nicht immer willkommene Neuerungen. Daher führen wir die Gäste, die Wert auf „ihr Zimmer“ legen persönlich in ihr „neues altes“ Zimmer. Meist werden die Renovierungen sehr positiv von den Gästen empfunden. Denn wir achten darauf, dass die Renovierungen keine Revolution sind, sondern eine Evolution.“
Dann ist es wichtig, dass bei den Modernisierungen die Technik im Zimmer einfach ist, man soll sich sofort zuhause fühlen und keine Bedienungsanleitungen lesen müssen. Bei dem Lichtdesign steht die Funktionalität im Vordergrund. Im Bett muss man gut lesen, am Schreibtisch arbeiten können. Licht ist schließlich ein zentraler Wohlfühlfaktor. Diese Details tragen zu einem schönen Ambiente und angenehmen Aufenthalt bei.
Modernität bedeutet für das Baur au Lac auch umweltschonende Technologien. Daher wird das Hotel mit Seewasser im Sommer klimatisiert und im Winter beheizt. Mit dieser Maßnahme konnte in acht Jahren der CO2-Ausstoss um mehr als 50% reduziert werden. Wir fühlen uns den Gästen und der Umwelt gegenüber verpflichtet, betont Wilhelm.
Höchste Qualität der Mitarbeiter strebt das Hotel an, das als Talentschmiede gilt. Der Chefrezeptionist beispielsweise ist als weltbester Rezeptionist gekürt. „We hire for attitude, we train for skills. Wir helfen jungen Menschen beruflich voranzukommen, ist unsere Devise.“ Der derzeit beste Sommelier der Welt wurde auch im Baur ausgebildet. „Wir investieren viel in unsere Mitarbeiter. Es ist uns wichtig, dass wir als Team perfekt zusammenspielen. Wir pflegen und leben dies. Als Hoteldirektor ist es mir wichtig, dass jeder die einzelnen Aufgaben im ganzen Haus kennt. Jeder muss wissen, was der und die andere genau leistet, um die einzelnen Tätigkeiten besser wertzuschätzen.
Durch das gelebte Zusammenspiel entsteht eine hohe Qualität. Das Ergebnis ist, dass wir viele Stars im Team haben.
Wilhelm Luxem, General Manager, Baur au Lac, Zürich
Das Baur in bester Lage am Zürichsee ist ein international ausgerichtetes Hotel mit Gästen von der ganzen Welt. Gleichzeitig ist die Gastronomie auch ein Treffpunkt für die Menschen aus Zürich – wir haben etwas 70% lokale Gäste. Die Gastronomie muss immer lokal verankert sein und gleichzeitig die Erwartungen anspruchsvoller Gäste erfüllen. Wir haben daher ein breit aufgestelltes, gastronomische Angebot: französische Küche im „Le Jardin“, das mit 2 Michelin Sternen ausgezeichnet ist, die Brasserie mit einer Atmosphäre aus Kunst, Design und Genuss, dann die Lobbybar in der Halle zum Kaffee oder Aperitif und im Sommer die Terrasse mit Blick auf den See.
Gerade weil das Baur au Lac ein internationales Hotel ist, ist es wichtig in die Gäste hineinzuhören, in andere Hotels zu reisen, um zu erfahren, was die Gäste dort erleben und inspiriert nach Zürich zu kommen. Wir reflektieren die Geschichte und moderne Entwicklungen, um das Hotel weiterzuentwickeln. Als Hotelier lernt man daher nie aus. Auch ist der Austausch mit den Kollegen sehr wichtig, denn wir haben alle ähnliche Themen und Probleme, so dass wir voneinander lernen können. Die Wünsche der Gäste wandeln sich, so dass wir wachsam bleiben müssen. Auch haben die technischen Entwicklungen Auswirkungen auf das Reisen. Dies zwingt uns, das Baur behutsam weiterzuentwickeln.
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Imme Woehrmann 11. November 2021
Der nachhaltige Tourismus muss raus aus der Nische.