Reisepodcast Die Urlaubsmacher #53 Resort Das Achental im Chiemgau
Der Chiemgau hat sehr viel zu bieten und entwickelt sich zum neuen Geheimtipp sagt Nikolai, General Manager vom Luxusresort Das Achental.
Ford und Motown haben Detroit geprägt, ebenso die Finanzkrise, die die angeschlagene Stadt in den Ruin gezogen hat. Der Spirit der Menschen in der Metropole von Michigan ist legendär. In nur 10 Jahren nach dem Konkurs haben der Bundesstaat und die Bevölkerung die Stadt wieder nach vorne gebracht. Detroit ist vom gefährlichen Pflaster zur Boomtown und lebenswertem Ort mit typisch amerikanischem Flair geworden. Weshalb die Stadt ein Geheimtipp und ein idealer Start für eine Tour zu den Great Lakes und Kanada ist, erzählt der Detroit-Experte Thomas Vogler von PureMichigan.
Thomas Vogler hat zunächst Geografie studiert und sich dann auf Tourismusmarketing spezialisiert. Bei einer Agentur, die den US-Bundesstaat Michigan in Deutschland, Österreich und Die Schweiz bekannt macht, durfte er als Praktikant eine Pressereise begleiten. Es war seine erste Reise außerhalb Europas. Das war im Jahr 2005. „Wenn man damals an die USA dachte, hatte man zunächst New York im Kopf. Damals war Detroit eine Stadt am Abgrund, die Automobilindustrie schwächelte. Mich hat die Stadt fasziniert, ich bin dabeigeblieben, mit einem gewissen Herzblut und habe eine langjährige Verbindung zu dieser Stadt entwickelt“, erinnert sich Thomas im Reisepodacast #54. Heute ist Thomas für die deutschsprachige Vertretung des Fremdenverkehrsamtes PureMichigan verantwortlich für Deutschland, Österreich und Die Schweiz.
„Die Krise war deutlich sichtbar in der Stadt. Wenn man wie ich aus dem Ballungsgebiet Köln-Düsseldorf damals nach Detroit gekommen ist, war es in der Metropole menschenleer. Hinzu kamen die Geschichten, dass Detroit eine der gefährlichsten Städte der USA ist, dann ist einem schon mulmig. Es war spannend, jedoch auch ein komisches Gefühl. Was mich jedoch damals schon fasziniert hat, war der Stolz der Einwohner. Von ihnen hätte nie jemand gesagt, dass Detroit am Abgrund ist. Sie waren extrem stolz auf ihre Stadt und wollten sie wieder voranbringen. Das hat mich angesteckt. Ich war wirklich viele Male auch privat in der Region und in Detroit.”
“Letzten September habe ich wieder vier Tage auf eigene Faust mit meiner Freundin in Detroit verbracht, weil mich die Stadt und der Wandel faszinieren. Es ist toll, wie sich diese Großstadt in den letzten Jahren entwickelt hat. Detroit ist heute eine der aufstrebendsten Städte in den USA.”
Thomas Vogler, Account Director Germany, Austria, Switzerland, PureMichigan
„Hat sich der Wandel wirklich innerhalb von ein paar Jahren vollzogen?“, fragt Michael. Ich war 2016 in Detroit und war begeistert von der Aufbruchstimmung. Nach Detroit wollte ich zunächst wegen des Urban Gardening, habe erlebt wie der Eastern Market eröffnet wurde und wie die Leute vom Land den Wochenmarkt aufgebaut haben. In der Innenstadt war damals noch recht wenig los, man sah jedoch schon Anfänge wie den Walkway am Ufer. Was ist in den Jahren in Detroit passiert und was muss man in Detroit heute ansehen?
In der Stadt ist seit dem Konkurs sehr viel passiert. Detroit ist real America und keine glamouröse Metropole wie Chicago mit einer gewaltigen Skyline. Man muss mit der richtigen Erwartung hinfahren, sagt Thomas im Reisepodcast. Gleichzeitig hat Detroit eine spannende Skyline mit vielen Art Deco-Gebäuden, die das Stadtbild ausmachen. Trotz allem ist die Automobilindustrie mit dem markanten GM Building von General Motors mitten in der Stadt sehr präsent. Die Stadt hat sich in den letzten Jahren extrem gewandelt. Dies hat Thomas persönlich erlebt: „Wenn man wie ich jedes halbe Jahr nach Detroit reist, sieht man eine Veränderung. Viel ist durch Corona ausgebremst worden, die Stadt schreitet jedoch voran. Privatinvestoren sind die größten Financiers. Es gibt zwei Gönner der Stadt, die eine enge Verbundenheit zur Stadt haben und viel in Detroit investiert haben, die auf Langfristigkeit achten. Zum Beispiel kaufen sie Gebäudezüge auf und erlassen Unternehmen mit einem guten Konzept für ein Jahr die Miete. Dis hat geholfen, die Stadt wieder nach vorne zu bringen und ein schönes Stadtbild zu schaffen.“
Detroit ist als Autostadt bekannt, es ist die Motor City. Ford, General Motors und Chrysler kommen alle aus der Region, was man heute noch sieht. Alle Autofirmen produzieren noch vor Ort. Man sieht jedoch auch viel Automobilgeschichte. Henry Ford hat damals den Grundstein in Detroit für die Massenproduktion gelegt. Dies kann man in dem Henry Ford Museum erleben, das etwa 30 Minuten außerhalb von Downtown in Dearborn liegt. Das Museum ist ein Must See, denn man kann die ganze US-Geschichte in einem Museum erkunden. In Dearborn gibt es ganze Straßenzüge, die original erhalten sind. Thomas Edison war ein Freund von Henry Ford. Sein Labor steht im Greenfield Village in Dearborn. “Wenn man durch die alten Straßenzüge von Dearborn fährt, hat man das Gefühl durch das alte Amerika des späten 19. Jahrhundert zu fahren. Dies ist einfach ein tolles Erlebnis. Im Museum steht auch der Lincoln, in dem J.F. Kennedy erschossen wurde, also ganz viel Geschichte zum Anfassen”, berichtet Thomas.
Wer eine Produktion ansehen möchte, kann sehen, wie der Ford F 150 – der große Pick-up Truck, ein Bestseller, gebaut wird. Was neue Technologien betrifft, so wird an der State Universität in Detroit viel zu Elektromobilität, zu neuen Antriebsformen geforscht und entwickelt.
Die Firma Ford hat ein imposantes, verfallenes Bahnhofsgebäude gekauft und saniert. Damals hatte die Stadt kein Geld, das heruntergekommene Gebäude abzureißen. Nun wird es saniert und später als Bürogebäude und für Veranstaltungen genutzt. Das Gebäude steht in Corktown etwa 15 Minuten von Downtown entfernt. Auf dem Weg dorthin, sieht man wie die Stadt dort wächst – es haben sich viele Restaurants und Bars angesiedelt. Die Menschen gehen dort wieder aus, es entwickeln sich neue Viertel. Touristen können dorthin fahren und sich sicher bewegen.
„Beides ist gut möglich“, antwortet Thomas. „Meine amerikanischen Kollegen schauen mich immer verwundert an. wenn ich sage, dass ich in 20 Minuten zu Fuß hingelaufen bin, weil sie immer gerne jede Strecke fahren. Im Downtown Bereich kann man sich zu Fuß bewegen und ist sicher. Nachts laufe ich aus der Bar nachhause. Natürlich gehört gesunder Menschenverstand dazu.“
Mit dem Fahrrad kann man an der Riverfront – Detroit liegt am Detroit River – einem neuen schönen ausgebauten Abschnitt mit Parks – entlang radeln. Besonders im Sommer ist es da wunderschön. Dann gibt es alte Bahntrassen, die zu Fahrrad- und Wanderwegen umgenutzt wurden. Detroit ist wirklich grün mit vielen Parks. Es lohnt sich, dies zu erkunden.
In der Innenstadt gibt es viele kleine Läden, Werkstätten und Factories wie zum Beispiel die Shinola Uhrenfabrik, die 2011 gegründet wurde, und zu der ein Boutiquehotel gehört sowie eine Fahrradproduktion. Made in Detroit soll die Stadt voranbringen. Das hat erfolgreich funktioniert und zeigt den Stolz der Stadt und der Region. Shinola wächst, hat mittlerweile 400 Mitarbeiter und betreibt Geschäfte in ganz USA und auch London. Die Firma expandiert und bringt Detroit in die Welt. Das Boutiquehotel steht in der Woodward Avenue, der Prachtstraße der Stadt, mit schönen Art Deco Gebäuden. „Mein Tipp ist, sich eine Walking Tour zurecht zu legen. Man sollte die Bank im Guardian Building besichtigen, wo man als Besucher einfach reingehen kann. Die Architektur ist von innen oft spektakulärer als von außen. Ein weiteres Highlight ist das Fisher Building, das in den 1930/40er Jahren gebaut wurde als die Automobilindustrie viel Geld abgeworfen hat. Die Familie Fisher war sehr wohlhabend und hat ein beeindruckendes Bauwerk geschaffen, das mich vom Stil ein bisschen an das Empire State Building erinnert. Man kann in das Gebäude als Bescher, da es Cafés und Shops gibt“, schwärmt Thomas.
Auf der Webseite visitdetroit.com gibt es Anbieter, bei denen man Fahrradtouren, die man buchen kann. Mit ein bisschen Vorbereitung kann man die Touren auch alleine machen.
Es wird gerade viel ausgebaut. Der Rapper Eminen hat viele Spuren hinterlassen, ist stolz auf seine Stadt und hat gerade das Fast Food Restaurant Mom’s Spaghetti eröffnet, wo er auch ab und ist.
„Meine Empfehlung ist, sich in Downtown ein Hotel zu nehmen und zu Fuß, mit dem Rad oder dem Scooter die Stadt zu erkunden und sich treiben zu lassen – zum Beispiel entlang der Woodward Avenue zur Waterfront und dem GM Building, das man besichtigen kann.”
Thomas Vogler
Im Sommer ist am Stadtstrand Sand und im Winter eine Eislaufbahn. Das Herzstück der Stadt ist Downtown mit Geschäften, Brand Stores von Nike und Gucci. Dies zieht viele junge Leute an. Es gibt tolle Restaurants, Bars und Cafés. Detroit ist als Motown auch für Techno bekannt. Motown ist ein US-Musiklabel, das die Jackson 5, die Supremes bekannt gemacht hat und unter Vertrag hatte.“
“Obwohl ich ein kein Museumstyp bin, kann ich auch das Motown Museum empfehlen, weil es so geschichtsträchtig ist und einen mitreißt. In der einstündigen Tour kann man das Studio, das von Berry Gordy gegründet wurde, besichtigen. Man steht dann in dem Aufnahmestudio, wo My Girl gesungen wurde und Michael Jackson performt hat und seine Handschuhe und sein Hut ausgestellt sind. Das ist Gänsehaut pur. Die Stadt ist vergleichsweise günstig, was touristische Attraktionen betrifft. Die Studiotour kostet 15 Dollar und ist sehr energiegeladen, entertaining.”
Neben Musik und Autos gibt es Sport. Detroit ist in allen vier Leaguen vertreten. In der Stadt wird Baseball, Eishockey, Basketball und Football gespielt. Jede Woche gibt es ein Sportereignis mitten in der Stadt.
Die Stadien liege alle in Downtown nahe beieinander. Die Little Caesars Arena ist neu und modern und wird für Eishockey der Detroit Red Wings und Baseball genutzt. Baseball ist der typische Sonntagnachmittag für Familien. Man schaut sich das Spiel an, ißt einen Hotdog und trinkt eine Cola. Wenn ein Spiel ist, ist in der Stadt, den Bars immer was los. Die Einwohner sind stolz auf die Mannschaften, es ist ein anderes Gefühl als in New York. Man kommt leicht mit den Locals ins Gespräch. Das ist ein schöner Vibe in Detroit.
“Mein Lieblingsrestaurant ist in Corktown das Slows Bar BQ. Das Restaurant Supergeil – ist von Berlin Kreuzberg inspiriert und sehr beliebt. Die Gründer sind viel gereist, mögen Berlin. Die Gerichte sind eine wilde Mixtur aus Europa und zeigt, wie international die Stadt heute ist
In der ganzen Stadt gibt es viele tolle Restaurants mit einer außergewöhnlichen Küche. Zum Beispiel The Apparatus Rooms in der alten Feuerwache im Detroit Foundation Hotel. Große Tore für Feuerwehrwagen sind heute Fenster, Restaurant im industrial Style
Die Detroit Style Pizza ist rechteckig, hat einen luftigen, dickeren Boden. Die Pizza spiegelt die Historie der italienischen Einwanderer, ebenso die Piroggen im polnischen Viertel. Die Pizza ist zu einen der besten in den USA gekürt. Das bekannte Restaurant Buddy’s Pizza ist nahe der Stadien, so dass man nach dem Spiel Detroit Style Pizza essen kann.
Der Detroit Metropolitan Wayne County Airport Detroit ist ein moderner Flughafen mit sehr schneller Einreise. Der größte Flughafen in der Region ist Chicago und ideal, um Camper anzumieten. Nach Detroit fliegen Delta und Lufthansa direkt ab München und Frankfurt. Im Delta-Hub Detroit ist man in 45 Minuten nach der Landung am Mietwagen. Schneller geht es kaum. Vom Flughafen in die Innenstadt sind es mit dem Auto 20 Minuten. Es ist ein sehr entspanntes Fahren und Parken, selbst die Parkhäuser haben moderate Parkpreise
Titelfoto: Visit Detroit, Charles Falsetti
Tagged as: Detroit, Ford, Motown, Great Lakes.
Imme Woehrmann 30. November 2022
Der Chiemgau hat sehr viel zu bieten und entwickelt sich zum neuen Geheimtipp sagt Nikolai, General Manager vom Luxusresort Das Achental.