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Südamerika

Reisepodcast Die Urlaubsmacher #57 Peru

Imme Woehrmann 21. Februar 2023


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Lima ist ein kulinarischer ein Schmelztiegel mit vielen Sternerestaurants, die Küche zählt zu den besten der Welt. Mit 84 Vegetationszonen ist Peru ein Garten Eden, der Fisch für das Nationalgericht Ceviche kommt aus dem Humboldtstrom, einem der ertragsreichsten Fischgründe der Welt. Gewöhnen muss man sich allerdings an die Höhe der gewaltigen Anden: das Inka-Heiligtum Machu Picchu liegt auf 2.500 m Höhe. Kartoffeln wachsen sogar noch auf 4.000 m, etwa 3.000 Kartoffelsorten gibt es. Im Dschungel, wo keine Straße mehr hinführt, gedeihen ungehindert eine Vielzahl exotischer Früchte, Faultiere hängen an den Bäumen. Peru ist auch ein Eldorado für Aktivurlauber: in der Wüste wird Sand-Board gefahren. Die Peru-Kenner Magaly und Thilo von Connecting Continents stellen im Reisepodcast #57 die privaten Kochkurse der Familie in Lima vor, geben Tipps für Rundreisen und empfehlen die Heliconia Amazon River Lodge zum Relaxen und für einzigartige Dschungel-Erlebnisse.

Magaly Aliaga kommt aus Peru, ihre Familie betreibt in Lima ein Catering Unternehmen. Durch ihren Vater ist Magaly zum Tourismus und nach Deutschland gekommen, denn er arbeitete viele Jahre als Pächter des Deutschen Clubs – Club Germania – in Lima. Er wünschte sich, dass seine Kinder Deutsch lernen und so ging Magaly nach der normalen Schule nachmittags in die deutsche Schule. Nach der Schule machte Magaly eine Ausbildung zur Hotel- und Tourismus-Fachfrau und kam danach als Aupair Mädchen nach Bremen. Vor dort ging es an Bord von Costa Kreuzfahrten um die ganze Welt. Im Lima studierte sie anschließend an der Uni Hotelfach und Tourismus und arbeitete bei einem bekannten Reiseveranstalter, später für das Peruanischen Fremdenverkehrsamt Promperu. Die Liebe hat sie mit Thilo zusammengebracht und ist zu ihm nach Deutschland umgezogen. 2016 haben sie Connecting Continents by Magaly Aliaga gegründet und vertreten touristische Unternehmen aus Südamerika, sind eine Brücke zwischen Südamerika und Europa.

Seit 2012 bereise ich nun Peru und auch andere Länder Lateinamerikas, so oft ich kann, ich bin diesem wunderbaren Land verfallen.

Thilo Schneider, Connecting Continents

Thilo Schneider hat Reisen schon immer geliebt: “Seit meiner Lehrzeit mit dem Rucksack, dem Motorrad und dem VW-Bus durch Europa wurde mir der Kontinent irgendwann zu klein und ich träumte von Südamerika. Der Kultur, der Landschaft, dem Essen, der Musik. Ich lernte Magaly kennen und ihr Heimatland. Seit 2012 bereise ich nun Peru und auch andere Länder Lateinamerikas, so oft ich kann, ich bin diesem wunderbaren Land verfallen. Durch Magalys Beruf und ihr Know-how lernte ich viel über den Tourismus und mit meinen Erfahrungen im Land kann ich einiges authentisch berichten. Somit arbeite ich im Nebenjob bei Connecting Continents. Wir vertreten unsere südamerikanischen Kunden auf großen und kleinen Tourismusmessen – demnächst auf der Free in München und der ITB in Berlin, aber auch Events, Roadshows, wir halten Vorträge und beraten dabei Reiselustige.”

Ein kulinarisches Erlebnis zuhause bei Familie Aliaga, La Maga Catering in Lima

Die Familie von Magaly betreibt La Maga Catering in Lima. Die Schwester Mabel ist gelernte Chefköchin aus der renommierten Kochschule „Cordon Bleu“ in Lima. Zusammen mit Vater Alfonso als ehemaligen Restaurantleiter und der Schwester Miluska bieten sie “das kulinarische Erlebnis” in privatem Rahmen zuhause an. Im Team dabei ist die Freundin Mariela Castro, die als professionelle Reiseleiterin Lima kennt wie keine andere. Mit Mariela entstand die Idee für die kulinarische Tour, bei der man vom Einkauf auf dem Fischgroßmarkt über den Gemüsegroßmarkt viele Dinge erleben kann, die man sonst als Tourist nicht sieht. Die Gäste erleben bei uns zuhause die typische peruanische Gastfreundschaft ganz authentisch“, erklärt Magaly. Im Haus der Aliagas lernen die Gäste die Zubereitung des Nationalgerichts Ceviche und trinken dazu einen leckeren Pisco Sour.

Die Gäste erleben unsere bei uns zuhause die typische peruanische Gastfreundschaft, lernen die Zubereitung des Nationalgerichts Ceviche und trinken dazu einen leckeren Pisco Sour.

Magaly Aliaga über das kulinarische Erlebnis von La Maga Catering, Lima

Host Michael: Das kulinarische Erlebnis beginnt um 6 Uhr am Fischgroßmarkt in Lima. Was ist das für ein Markt? Trifft man dort die Spitzenköche?

“Schon sehr früh beginnt das Geschäft auf dem Fischgroßmarkt und wir stoßen mitten hinein, wenn die ganzen Händler ihre Ware den professionellen Einkäufern anbieten”, erklärt Thilo. Hier gehen auch Limas Spitzenköche einkaufen. Die peruanische Küste ist aufgrund des nährstoffreichen Humboldtstromes die fischreichste der Welt. Vor Perus Küste werden 10% des gesamten weltweiten Fischhandels gefangen, und der Großmarkt zeigt die unglaubliche Reichhaltigkeit und Vielfalt an Fisch und Meeresfrüchten. Man sieht riesige Thunfische, Seebrassen, Redsnapper, Königskrabben, Langusten, Riesenkalamaris, Muscheln und Seeigel. Dazu kommt das bunte Treiben der Transportleute auf dem Markt, die die Einkäufe der Kunden auf großen Karren umherfahren oder die Arbeiter, die den Fisch auf Wunsch vor Ort filetieren.”  

Peru hat viele Klimazonen und ist ein sehr fruchtbares Land. Dadurch ist die Küche so vielfältig. Das Land teilt sich in drei Regionen auf: Küste, Hochland und Dschungel. Auf der gesamten Erde gibt es 109 unterschiedliche Vegetationszonen. In Peru sind davon 84 zu finden. Das macht Peru extrem fruchtbar und sorgt für eine Vielfalt von unterschiedlichsten Pflanzen, Gemüse und Früchten. Peru war schon immer ein Agrarland. Die Macht der Inka resultierte in großem Maße aus dem Fachwissen um die Agrarwissenschaft. Reist man durch die Andenregionen, sieht man die Vielfalt. In den Tälern wachsen Reis, Chili, Tomaten, Spargel, etwas höher dann Kaffee, Kakao, Maisfelder und Kartoffeln. In Peru gibt es mehr als 3.000 unterschiedliche Sorten Kartoffeln, dazu Quinoa, riesige Avocados, Kürbisse und Melonen. Auch auf über 2.500 m gibt sieht man noch riesige fruchtbare Felder. In Europa wächst in dieser Höhe fast nichts mehr.

Host Michael: Die Fülle der Zutaten zeichnet die peruanische Esskultur aus. Lima ist jedoch auch ein Schmelztiegel mit Menschen aus der ganzen Welt. Welche Einflüsse prägen die Küche Perus und die Restaurants?

Ja, das stimmt. Der Ursprung der Esskultur liegt in den ganz alten heimischen Kulturen, noch vor der Zeit der Inka. Danach haben die Inka, die Spanier, die Kreolen orientalische Gewürze und Pflanzen mitgebracht. Später haben die Chinesen und die Italiener die Küche beeinflusst sowie die Japaner mit der peruanischen Nikkei-Küche.

Peru ist von der Fläche so groß wie Deutschland, Frankreich und Spanien zusammengenommen. Was sollte man auf einer Rundreise mindestens gesehen haben? Was muss man für die Akklimatisation der Höhenunterschiede wissen?

Wichtig zu wissen ist, dass Peru ein Land der Frühaufsteher und Aktivurlauber ist. Und man sollte sich für Archäologie interessieren. Um viel zu sehen, müssen weite Entfernungen zurückgelegt werden. Auch ist man viel zu Fuß unterwegs. Und man darf nicht zu schnell hochkommen in die Höhenregionen. Ab 3.000 m Höhe besteht die Gefahr der Höhenkrankheit. Man muss sich durch langsames Anpassen an die Höhe akklimatisieren. Hilfreich ist dabei auch die Coca-Pflanze. Man kaut die Blätter oder trinkt Tee, um die Höhenkrankheit vorzubeugen. Dies ist keine Droge, sondern eine Heilpflanze, die erst unter Extraktion und Zugabe von übler Chemie, wie Kerosin, Schwefelsäure und Ammoniak zur Droge wird.

Um ein Minimum in kurzer Zeit dieses großen Landes sehen zu können, müsste man alle längeren Strecken fliegen. Dann könnte man in ginge einiges in sehr abgespeckten 14 Tagen sehen, besser sind drei 3 Wochen. Die Reise beginnt meist in Lima und von da entlang der Küste südwärts nach Paracas, die Wüstenregion mit den Sanddünen von Ica, gefolgt von den Nascalinien, Arequipa, Colca-Canon, der Titicaca-See, und natürlich das berühmte Cusco mit der Ikone Perus Machu Picchu.

“Wir empfehlen danach dann noch einen Kontrast-Abstecher”, schwärmt Thilo. “Mitten im Urwald gelegen gibt es eine Stadt, zu der es nie eine Straßenverbindung gab. So konnte sich in Iquitos eine ganz besondere indigene, schamanische, karibische Kultur erhalten, die man sonst nirgendwo mehr in Peru findet. Der Flug dauert von Lima aus 1 Std. 40 Minuten. Man sollte sich etwas Zeit in Iquitos nehmen. Ab Mitte des 19. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts durch den Kautschuk-Boom ist die Stadt sehr reich geworden. Bis heute ist die Eleganz der mittlerweile morbiden Prachtvillen erhalten geblieben. In Iquitos spielte auch der Film Fitzcaraldo von Werner Herzog – man erinnert sich an Klaus Kinskis Wutausbrüche damals im Dschungel.

Heliconda Amazon River Lodge: Dschungelerlebnis und relaxen

Das Resort ist perfekt zum Ausspannen nach der Rundreise durch Peru. Denn Peru ist ein Land der Frühaufsteher und Aktivurlauber.

Magaly Aliaga, Connecting Continents

Von Iquitos fährt man mit dem Schnellboot 80 km flussabwärts den Amazonas hinunter in die Heliconia Lodge, die direkt am Ufer des Amazonas und mitten im Dschungel liegt. Dort erlebt man den Dschungel hautnah. Die Lodge steht komplett auf Stelzen, das Areal ist 40 Hektar groß und wurde mit Hilfe des einheimischen Volkes Yanamono gebaut. Sie hat 26 sehr großzügige Zimmer unter einem Reetdach, man kann auf Holzstegen tief in den Dschungel gehen und nimmt an den täglichen Exkursionen teil, um die Gegend und seine Fauna und Flora zu erkunden. In der Dschungelregion gibt es eine ganz andere Vegetation. Eine Vielzahl tropischer Baumriesen, dazwischen Heilpflanzen, aber auch ganz exotische Früchte wie CamuCamu, Aguaje, Cocona und viele andere Pflanzen, deren Namen indigenen Ursprung haben.

Im Amazons sieht man riesige Wasserlilien, in den Bäumen hängen Faultiere, Affen, bunte Vögel, man angelt Piranhas, sieht jede Menge Amphibien, wie den Pfeilgiftfrosch, besucht die rosa Flussdelfine oder sucht Reptilien nachts vom Boot aus. Dazu genießt man das so ganz andere exotische Essen des Amazonas.

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