Grandtour durch die Schweiz: Coolcation im Sommer, Wandern, Wassersport, Genießen, Übernachten in Weinbergen, Panorma-Route mit dem Zug und E-Auto
Mit ihren hohen Bergen und 1.500 Seen und Flüssen ist die Schweiz ideal für den Coolcation-Trend. Zudem ist man in der Schweiz nie weiter als 16 Kilometer von einem See entfernt, die Badekultur ist einzigartig sagt Vienne im Reisepodcast #87 Switzerland. Wer auf Nachhaltigkeit setzt, kann das Auto getrost stehen lassen, denn jeder Winkel des Landes ist bequem mit Bahn und Bus zu erreichen. Sogar der Skiurlaub lässt sich mit einer Rundreise per Bahn zu einer erlebnisreichen Skisafari verbinden. Ein echtes Juwel der Westschweiz ist der Glacier 3000. Die Aussicht auf zwei Dutzend schneebedeckte Viertausender ist grandios, die Hängebrücke spektakulär. Weniger bekannt sind die Million Stars Hotels, in denen man unter dem Sternenhimmel zum Beispiel inmitten von Weinbergen übernachten kann. Über die Grand Tour durch alle Regionen und Sprachgebiete sowie Tipps zu Unterkünften, Restaurants und Aktivitäten berichtet die gebürtige Walliserin im Podcast Die Urlaubsmacher.
Vivienne Hosennen stammt aus dem Wallis und ist in den Tourismus hineingeboren. Ihre Familie betreibt mehrere Hotels im Wallis. Von klein auf kennt sie das Leben eines Hotelliers, so dass der Tourismus zu ihrer Passion geworden ist. Erfahrungen hat sie bei verschiedenen Destinationen in Gstaad und in Laax – also Graubünden und im Berner Oberland gemacht, Tourismus studiert und arbeitet heute für Schweiz Tourismus gekommen. “Seit sieben Jahren arbeite ich in verschiedenen Stationen und liebe es, unsere Schweiz vermarkten zu dürfen”, erklärt Vivienne im Reisepodcast #87.
In der Schweiz ist man nie weiter als 16 Kilometer weg von einem See. Das Land ist ein Wasserschloss mit unzähligen Flüssen, die in der Schweiz ihren Ursprung haben. Damit verbinden sich viele Sportaktivitäten.
Vivienne Hosennen, Schweiz Tourismus
“Jeder 10. Auslandsgast, der in die Schweiz kommt, ist Deutscher oder Deutsche. Da setzen wir viel Kraft und Leidenschaft ein. Wir sind insgesamt 18 Personen, die auf dem deutschen Markt in Berlin, Frankfurt und Stuttgart arbeiten. Wir setzen uns dafür ein, dass sie in die Schweiz kommen und sich von uns verwöhnen lassen.”
Entwickelt sich mit dem Trend Coolcation in der Schweiz eine neue Tourismuskultur?
“Ja, wir merken oft, dass zum Beispiel einige Menschen Klimaanlagen nicht so gut vertragen und schnell verschnupft sind. Wir machen sie dann darauf aufmerksam, dass sie zu uns hoch in die Berge fahren und bei offenem Fenster über Nacht schlafen können. Es ist eine natürliche Klimaanlage mit Bergbrise. Am Tag kann man in einen schönen Bergsee springen.”
Berge und Wasser
In der Schweiz ist man nie weiter als 16 Kilometer weg von einem See. Das Land ist ein Wasserschloss mit unzähligen Flüssen, die in der Schweiz ihren Ursprung haben. Damit verbinden sich viele Sportaktivitäten. Es gibt Wanderungen entlang des Wassers und Sportarten im und auf dem Wasser wie Stand-up Paddeln, Rafting, Kanu fahren, Kajaken, Kite surfen. Oder auch Canyoning für die ganz Starken. Auf dem Genfer See in der französisch sprachigen Schweiz kann man auch wunderbar segeln. Stand-up Paddeln ist ein großer Trend, der Spaß macht.
In der Schweiz gibt es eine einzigartige Badi-Kultur. Ein Badi ist ein Strandbad an einem See oder Fluss, mit der Möglichkeit, sich umzuziehen, zu duschen. Zudem haben die Badis Annehmlichkeiten wie Restaurants oder Cafés. In Zürich gibt es eine herrliche Frauenbadi nur für Frauen. Selbstverständlich gibt es auch eine Männerbadi. Es ist ein besonderer Vibe, den ganzen Tag nur von Frauen umgeben zu sein, was mega spannend ist, sagt Vivenne. “Ich kann die Frauenbadi in Zürich von Herzen empfehlen. Und abends wird es eine Barfußbar, die für Männer und alle Geschlechter geöffnet ist. Bei einem Konzert kann man einen Cocktail genießen – dies alles barfuß.”
Zürich Frauenbadi, Christof Sonderegger
Flussbaden ist eines meiner größten Hobbies im Sommer, weil man sich von Ort zu Ort treiben lassen kann. Auch bin ich teilweise nach der Arbeit heimgeschwommen. Ich habe meinen Laptop in einen Wassersack gepackt und bin dann so von Zürich vom Bahnhof bis runter in den oberen Lätten geschwommen. Es ist genial, sich treiben zu lassen. Man kann dabei richtig abschalten.
Vivienne Hosennen, Schweiz Tourismus
Badi Oberer Letten im August 2016 in Zuerich.
Photo Siggi Bucher
Großes Wanderwegenetz
In der Schweiz gibt es 65.000 Wanderwege, die mit gelben Schildern markiert sind. Es gibt verschiedene Kategorien wie Höhenwege, die blau-weiss markiert sind. Diese Wege sind alpiner und anspruchsvoller. Da sollte man schwindelfrei sein.
Dann gibt es Fernwanderwege. Wir erleben, dass es ein großer Trend ist, von Ort zu Ort zu wandern. Wenn man den Rucksack nicht ragen möchte, kann man sich den Gepäcktransport gönnen. Das kann ich wirklich empfehlen, weil man dann am Abend den Rucksack mit den Wechselsachen in der Hütte hat und ganz gemütlich mit einem kleinen Tagesrucksack unterwegs ist.
Skisafari mit dem Glacier Express
Junges Paar geniesst das Winterpanorama bei der Fahrt in der Gornergratbahn. Im Hintergrund das Matterhorn.
Herrlich ist eine Fahrt mit dem Zug Glacier Express. Man muss auch nicht den ganzen Tag im langsamsten Schnellzug der Welt verbringen. Man kann beispielsweise in Zermatt einen Tag Ski fahren. Mit dem Glacier Express fährt man dann am nächsten Tag bis Fiesch. Dort kann in der Aletsch Arena Ski fahren, sieht dort den schönen Aletsch-Gletscher. Dann fährt man weiter nach Andermatt, wo das Chedi Hotel ist. Weiter geht es nach Ilans, nach Laax und weiter ins Engadin. Im Engadin kann man am Corvatsch Skifahren. So kann man eine Woche Ski fahren mit Panorama-Strecken verbinden. Das ist eine unglaubliche Erfahrung, weil man Ski und Zug fahren abwechselt.
Glacier 3000 – Aussicht auf zahlreiche 4.000er
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Glacier 3000 ist ein echtes Juwel in der Westschweiz zwischen Gstaad und Lausanne – Montreux. Es ist ein wunderschöner Ausflugsberg, wo man eine herrliche Aussicht auf zwei Dutzend schneebedeckte Gipfel oberhalb 4000 Metern hat: Eiger, Mönch, Jungfrau, das Matterhorn, Grand Combin und in der Ferne sogar der Mont Blanc. Es gibt eine imposante Hängebrücke, den Peak Walkway by Tissot, die zwei Gipfel miteinander verbindet. Das Gipfelrestaurant liegt gefühlt an der Kante. Von dort blickt man auf das Wallis, wo ich herkomme.
Peak Walk by Tissot
Die Hängebrücke ist spektakulär und lohnt sich. Sie ist auch Teil der Serie Destination Escape, die am 20. November erscheint. Die Serie gibt es auf YouTube und Amazon Prime. Das kann ich sehr empfehlen.
Foto: Schweiz Tourismus
Panoramastrecken – Bahnfahren in der Schweiz
Foto: Schweiz Tourismus
Die Züge fahren das ganze Jahr über. Man an verschiedenen Strecken wie von Montreux nach Interlaken fahren. Oder mit der Zentralbahn von Interlaken nach Luzern fahren. Oder durch den Tessin mit dem Panorama-Express, wo man Schiff und Zug kombinieren kann. Wenn man gerne Zug fährt und die ganze Schweiz in einem Rutsch erleben möchte, dann sollte man die Grand Train Tour machen. Da sind alle Panoramazüge dabei, die einen durch die Schweiz begleiten. Da bekommt man einen guten Eindruck von der Diversität der Schweiz – mit der italienisch, der französisch, rätoromanisch und deutschsprechenden Schweiz.
Swiss Travel Pass – mit Bahn, Bus und Schiff und Velo in der Schweiz unterwegs
Foto: Schweiz Tourismus
Der Swiss Travel Pass gilt für alle öffentlichen Verkehrsmittel und ist mit der BahnCard in Deutschland vergleichbar. Jedoch sind im Swiss Travel Pass alle öffentlichen Züge, Busse, Boote und 500 Museen inklusive. Das Ticket kann man für 3 bis 15 und mehr Tage buchen und hat dann freie Fahrt für die ganze Schweiz.
Roadtrip mit dem Auto auf der Grand Tour of Switzerland
Foto: Schweiz Tourismus
Auf 1.643 Kilometer durch die ganze Schweiz. Man kann von überall aus starten und auf den Schildern oder per GPS der Strecke auf der Grand Tour App folgen. Es wird genau erklärt, wo man sich genau befindet. Es ist eine landschaftlich schöne Rundreise mit 46 Top-Attraktionen, 22 Seen, 5 Alpenpässe, 13 UNESCO-Welterbestätten, 4 Sprachregionen, die man in 8 Etappen abfahren kann. Das macht mega Spaß – mit dem Motorrad oder Auto. Autobahnen werden auf der Strecke vermieden, damit man genussvoll reisen kann.
Landschaften Saas-Fee, Foto Schweiz Tourismus
Mit Elektroautos kann man auch gut durch die Schweiz reisen. Auf der E-Grand-Tour werden die E-Ladestationen gelistet und die schnellen Ladestationen aufgezeigt, damit niemand stecken bleibt.
Unterkünfte von Luxus bis Millionen Stars Hotel
Die Million Stars Hotels sind Hotels, wo man unter Sternen in verschiedenen Formen schlafen kann. Das kann eine Art Glamping, in einem Baumzelt oder einer Jurte sein. Oder wie bei Grape Escape mitten in den Weinreben schläft. Man übernachtet in einem Weinhäuschen und ist mitten in den Weinreben, wo man im Herbst auch der Weinlese helfen kann. Vom Boutique-Hotel bis zum Räbhüsli ist alles dabei. Das ist ein Erlebnis der Extraklasse.
Foto: Schweiz Tourismus
Das ist ein Erlebnis, was man dich selten macht – im Sommer unter dem offenen Himmel nächtigen. Das sind besondere und einmalige Erlebnisse.
Sternguckerbett im Morgenlicht auf dem Loetschenpass, Foto Schweiz Tourismus
Die Schweiz hat tolle Weinregionen und hervorragende Weine…
Die Weinberge des UNESCO Weltkulturerbes Lavaux bei Epesses, Foto Schweiz Touismus
Die Schweiz exportiert nur ein Prozent der in der Schweiz produzierten Weine. Den Rest trinken sie in der Schweiz, weil er so lecker ist. Ein paar Weine kann ich hon Herzen empfehlen. Im Wallis gibt es den Petit Armin oder Heyda – beides Weißweine, die sehr mineralisch und unglaublich gut schmecken. Im Graubünden gibt es Pinot Noir, ein Rotwein aus dem Fass.
Foto Schweiz Tourimus
Schweizer Käse und Schokolade
Käse ist ein großes Thema in der Schweiz und ich spiele immer wieder gerne mit unserem Raclette, weil es etwas Tolles ist. Im Fondue sind verschiedene Käsesorten wie Gruyère oder Emmentaler. Wenn man Wandern geht, trifft man auf kleinere Bergbauern, wo man frischen Käse aus dem Kessel genießen kann. Authentischer geht es gar nicht. Im Winter ist oftmals, wenn wir auf Skitouren mit dem Freundeskreis gehen nehmen wir einen Racletteofen oder in Fondue mit einem Gaskocher mit. Das ist der hybride Luxus – wir essen etwas Schlichtes und sind allein auf dem Berg mit einem herrlichen Panorama. Das macht unglaublich Glücklich. Abend gehen wir vielleicht noch einem Michelin Restaurant essen. Das ist eine einmalige Kombination.
Fotos Schweiz Tourismus
Die Käse haben den Geschmack der Jahreszeit, zu der die Kühe, Schafe oder Ziegen, die die Milch gegeben, entsprechend gegessen haben.
“Zwei Tipps habe ich für die Schweizer Schokolade”, sagt Vivienne. “Das Schokoladenmuseum von Lindt in Zürich. Dort kann man Schokolade degustieren und etwas über die Schokoladenherstellung lernen kann. Mein zweiter Tipp ist der Schokoladenzug nach Broc. Die Montreux-Berner Oberland-Bahn hat der zartesten Versuchung der Welt gar einen eigenen Zug gewidmet. Man fährt ausschließlich in der 1. Klasse – in den gediegenen «Belle Époque»-Pullman-Wagen aus dem Jahre 1915.”
Schokoladenzug, Foto Schweiz Tourismus
Schweizer Gastwirtschaften: von traditionell bis modern
Die klassische Küche hängt auch von der Region ab. Wenn man in Graubünden ist, dann sollte man unbedingt Malus oder Pizokel probieren. Das sind Buchweizengerichte in einer rahmigen Sauce. Im Tessin kann ich die Polenta sehr empfehlen. Die Polenta gibt es vegetarisch mit einem Pilzragout oder einem Fleischragout. Am besten mit einem Merlot. Im Wallis würde ich ein Raclette mit Silberzwiebeln, Cornichons und kleinen Kartoffeln empfehlen. Das ist das traditionelle Raclette.
Fotos Schweiz Tourismus
Sankt Moritz Gourmet-Festival
Bei dem St. Moritz Gourmetfestival geht es um das kulinarische Erbe. In St. Moritz und das gesamte Engadin kommen viele Schweizer Köche zusammen, um ihr Können vorzustellen. Es ist ein hochkarätiges Event, wo außergewöhnliche Kreationen aufgetischt werden, was das Herz höherschlagen lässt. Auch in Gstaad gibt es das Gstaad Saveur – ein wunderbarer Anlass in den Bergen.
Swiss Travel Pass. Alles inclusive, gibt es für die 1. Und die 2. Klasse. Ab 244 Schweizer Franken für drei Tage freie Fahrt in der 2. Klasse, ca. 380 Franken für die 1. Klasse. Es gibt auch die Flexvariante, wo man drei Tage bucht ,jedoch nicht an drei nacheinander folgenden Tagen fahren muss.
In der Region selber gibt es die Gästekarte. In Arosa ist zum Beispiel der Skikurs oder Skilehrer in der Karte inklusive. Im Sommer sind in den verschiedenen Regionen die Bergbahnen inbegriffen. Daher rate ich immer zu schauen, was in der Gästekarte Inklusive ist. Im Tessin gibt es das Ticino-Ticket. Im Kanton ist der öffentliche Verkehr inklusive. Dort braucht man nicht den Swiss Travel Pass.
Mobil: Züri rollt in Zürich
An einem Tag ist in Zürich die Autobahn geschlossen. Dann kann man auf der Autobahn mit dem Roller oder Fahrrad fahren. Züri rollt sind Mietfahrräder, die man in der ganzen Stadt mieten kann und um den ganzen See radeln kann.
Gästekarten: In diversen Destinationen erhalten Gäste bereits ab einer Übernachtung gratis eine Gästekarte oder können diese günstig kaufen. Mit den meisten Gästekarten reist man in den öffentlichen Verkehrsmitten dann gratis. Ebenso gibt es Vergünstigungen auf Bergbahnen, Schiffe und Attraktionen.
Events 2025 – kulturelle und sportliche Highlights
Foto Schweiz Touris,mus
Nächstes Jahr haben wir in der Schweiz ein richtiges Feuerwerk an Events. Sportlich geht es los mit der Biathlon WM in Arosa-Lenzerheide, mit der Freestyle WM im Engadin, der ESC – European Song Contest in Basel und die Europameisterschaft im Fußball, die Mountainbike WM im Wallis. Dazu kommen noch verschiedene Festivals wie das legendäre Montreux Jazz Festival. Das Festival am Genfer See ist Extraklasse. Montreux ist ein schmuckes Städtchen, das Festival mit tollen Acts und Musikern mit einer unglaublich schönen Stimmung. Das Lied von Deep Purple „Smoke on the Water“ aus den 60.er Jahren als das Festivalhaus gebrannt hat.
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